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Datenschutzpanne im Impfzentrum Essen

+++ Impfzentrum verschickte 13.000 interne Datensätze per Excel-Anhang +++ Sensible Daten von 700 Impfwilligen betroffen +++ PIRATEN fordern Anpassung des Qualitätsmanagements +++

Vergangenen Freitag ist es in einem Essener Impfzentrum zu einer riesigen Datenschutzpanne gekommen. Dabei wurden in einer Rundmail die Daten von über 13.000 Impfwilligen offen per Rundmail versendet.

Eigentlich sollten mit besagter Rundmail knapp 700 Essener:innen, die in dieser sowie in der kommenden Woche einen Impftermin haben, über geänderte Öffnungszeiten des Impfzentrums informiert werden. Wie jedoch aus lokalen Medien zu entnehmen ist, wurden im Anhang drei – eigentlich interne – Anhänge mitversandt. Anhänge mit personenbezogenen Daten wie Name, Anschrift, Geburtsdaten, Telefonnummer, Mail-Adresse sowie den Impftermin.

Wilk Spieker, Vorsitzender der Piratenpartei NRW und Listenplatz 2 der Landesliste zur Bundestagswahl kommentiert:

“Menschliche Fehler können passieren, jedoch sollte das Qualitätsmanagment und die Vorgabe für den Versand von Mails hier schnellstens angepasst werden. Die PIRATEN verweisen hier auf den Artikel 4 DS-GVO und das Trennungsgebot von Datensätzen.”

Auf Nachfrage von Lokal-Medien erklärte eine Sprecherin der Stadt Essen, dass der Fehler beim “Export von Daten aus dem System” passiert sei. Man habe, so die Sprecherin im Interview weiter, “schnell reagiert und eine zweite Mail hinterher geschickt” in denen die Empfänger:innen – ein “großer Personenkreis” (Zitat Stadt Essen) – zur Löschung der Anhänge aufgefordert worden wären.

Die Stadt Essen räumt auf Ihrer Internetseite in Form einer Pressemitteilung ein, dass es sich um einen unverzeihlichen menschlichen Fehler handle und “es nicht in allen Fällen gelungen” sei, “die über das Impfzentrum Essen verschickte E-Mail zurückzurufen”. Man habe jedoch die für den Datenschutz zuständige Stelle der Stadt Essen informiert und darüber hinaus den Vorfall auch dem Landesdatenschutzbeauftragten gemeldet.