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Piraten stehen für Chancengerechtigkeit in der Bildung: IT-Initiative für Schulen

Die Piratenpartei NRW wird mit ausführlichen politischen Positionen in der Bildungspolitik in den Landtagswahlkampf starten. Der Landesverband plant eine Reihe von Initiativen, mit der das Bildungsniveau in NRW gesteigert und Chancengerechtigkeit in der Bildung hergestellt werden sollen. Im Fokus steht dabei unter anderem die technologische Ausstattung von Schülern und Schulen sowie die Förderung einkommensschwacher Familien und ihres Nachwuchses.


„Dass in NRW laut neuester Statistik immer noch jeder 40. Schüler die Schule ohne Abschluss verlässt [1], ist eine immer noch viel zu hohe Quote“, kommentiert Birgit Rydlewski, Lehrerin und Mitglied im Arbeitskreis Bildung der Piratenpartei NRW. Die Piraten sehen allerdings auch eine Vielzahl weiterer Probleme, unter anderem zu große Klassen und eine ungenügende individuelle Förderung der Schüler, orientiert an ihren Stärken und Schwächen. „Hier müssen wir den Hebel ansetzen, auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen muss. Bildungsausgaben sind Investitionen, keine Kosten“, sagt Rydlewski.

Statt starrer Klassen und Jahrgangsstufen treten die Piraten NRW für ein flexibel gestaltetes Kurssystem ein, das Schüler individuell fördert. Zudem sollen die Klassengrößen deutlich gesenkt und maximal 15 Schüler pro Klasse bzw. Kurs unterrichtet werden.

Konkrete Maßnahmen planen die Piraten NRW darüber hinaus unter anderem bei der technologischen Ausstattung von Schulen und Schülern. „Insbesondere in Familien mit geringem Einkommen haben Kinder immer noch keinen gesicherten Zugang zu Computern oder dem Internet“, sagt Monika Pieper, ebenfalls Mitglied des AK Bildung der Piratenpartei NRW. Die NRW-Piraten halten dies angesichts der immer größer werdenden Bedeutung von Computern und Internet in der deutschen Wirtschaft für einen unhaltbaren Zustand. „Chancengerechtigkeit bei der Zukunftsgestaltung sieht anders aus“, kritisiert Pieper.

Die Piraten NRW werden sich daher dafür einsetzen, dass jeder Schüler ab der 5. Klasse mit multimediafähigen Notebooks oder Netbooks ausgerüstet wird und Zugang zum Internet bekommt. Die Investitionen hierfür können durch den Einsatz quelloffener und kostenloser Software im Rahmen gehalten werden. „Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Wir wollen Chancengerechtigkeit sowie frei verfügbare technische Werkzeuge und freien Zugang zum gesammelten Wissen in der Welt für alle Schüler“, so Rydlewski.

Die Piratenpartei NRW war bereits zur Landtagswahl 2010 mit einem ausführlichen Programm zur Bildungspolitik angetreten [2]. Der zuständige Arbeitskreis überarbeitet das Programm. Auf einem Landesparteitag am 14. und 15.4. sollen weitere politische Initiativen der Piratenpartei NRW unter anderem in der Bildungspolitik beschlossen werden.

Quellen:

[1] http://www1.wdr.de/themen/infokompakt/nachrichten/nrwkompakt/nrwkompakt4706.html
[2] Programm Landtagswahl 2010

1 Kommentar zu “Piraten stehen für Chancengerechtigkeit in der Bildung: IT-Initiative für Schulen

  1. Astrid Raimann

    Guten Tag,

    Das Ziel: „15 Kinder pro Klasse“ ist ohne Einschränkung zu unterstützen, ebenso eure Position zur Medienbildung. Aber Kurse statt Klassen?

    Diese Forderung widerspricht jeder Erfahrung, dass jeder, ob erwachsen, Kind oder jugendlich, in einer vertrauten Gruppe, besser lernt. Lernen ist immer auch ein Beziehungsprozess.

    Außerdem lernt man in der Schule nicht nur die sogenannten „Inhalte“ sondern, genau so wichtig, Umgang mit und Verhalten in der Gruppe, mit Vorgesetzten, Hierarchien. Dieses Lernen ist eine der Grundlagen für politisches Denken und Verhalten. Was lernen unsere Kinder, wenn wir sie nach „Leistung“ einteilen (und ihre Beziehungen ignorieren)? Damit dienen wir passgenau den Interessen einer menschenfeindlichen neoliberalen Wirtschaft. Ich sehe schon meine Tochter vor mir, heulend, weil die Freundin jetzt in einen anderen Englichkurs kommt, weil sie einen Test verbaselt hat. Haben die Piraten keine Kinder?

    Was ist mit Integration? Stichworte: „Schwächere“ lernen von „Stärkeren“, Sprachförderung durch „Mischung“, Integration von „Behinderten“? Alle diese schwer erkämpften Errungenschaften wollt ihr einer rein wirtschaftlich verwertbar gemeinten „Effektivität“ opfern?

    Die Piratenpartei wäre schon eine wählbare Option für mich, aber nicht mit so einem BIldungskonzept!

    Gruß

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