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Blick hinter die Kulissen – Das Kampagnenseminar

Das erste Wochenende:
Start der Seminarreihe war am 26. November 2016. Ab 9:00 Uhr kamen alle Teilnehmer in Dortmund zusammen und waren gespannt, was nun auf sie zukommt. Konkrete Vorstellungen von den bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen hatten vermutlich nur die wenigsten.
selfie_ericDas von der piko NRW e.V. (Kommunalpolitische Vereinigung zur Förderung der staatsbürgerlichen und kommunalpolitischen Bildung in Nordrhein-Westfalen) auf die Beine gestellte Seminar wurde von Dr. Eric Wallis geleitet, der auch schon für Greenpeace gearbeitet, und sich in seiner Dissertation speziell dem Thema Kampagnensprache gewidmet hat.
Zum Einstieg gab es dann nach der Vorstellungsrunde auch direkt eine geballte Ladung Fachwissen und Handwerkszeug zum Thema. Zunächst wurden einige wichtige Fragen gestellt:
Was ist eine Kampagne überhaupt?
Was macht eine gute Kampagne aus und was will man mit ihr erreichen?
Was sind unsere Stärken, Schwächen und Chancen?
Welche Gefahren und Hindernisse können uns begegnen?
Wer sind unsere Gegner?
Wo finden wir Verbündete?
Wie sehen unsere Ressourcen aus und wie setzen wir sie effektiv ein?

Eric erklärte, wie man S.M.A.R.T. Ziele formuliert und wie man mittels professioneller Methoden wie SWOT- und Poweranalyse strukturiert Antworten auf diese Fragen finden kann.
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Anschließend ging es um das Thema Kampagnensprache und wie man diese einsetzen kann, um Einfluss auf den aktuellen Diskurs zu nehmen und politische Botschaften zu vermitteln.
Danach haben die Teilnehmer sich in Gruppen eingeteilt, um das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Es wurden Ziele formuliert, Ideen für Slogans gesucht und mithilfe der erlernten Analysetechniken Strategien entwickelt, wie man diese möglichst effektiv umsetzen kann. Das Ganze lief parallel und wurde durch regelmäßigen Austausch koordiniert. In diesen Gruppenarbeiten zeigte sich die wohl größte Herausforderung, die uns sowohl bei der Entwicklung, vor allem aber auch bei der Umsetzung der Kampagne, bevorsteht: das Arbeiten unter Zeitdruck.
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Trotz der gewohnt hohen Kreativität und dem hohen Niveau der Ideen, verzettelt man sich rasch in Details und vergisst schnell, was man zum methodischen Arbeiten zuvor gelernt hat. Glücklicherweise gehörte es offensichtlich zu Erics Plan genau diese Erkenntnis zu vermitteln. Trotzdem gab es nun schon erste Ansätze, auf die man in den weiteren Seminaren aufbauen konnte.
Zum Abschluss gab es für interessierte Freiwillige noch einen spannenden Vortrag vom Social-Media-Experten Sebastian Jabbusch zu den Potentialen von Twitter, Facebook und Co.

Das zweite Wochenende:
Am 10. Dezember ging es in Essen weiter. Nachdem am ersten Wochenende durch krankheitsbedingte Ausfälle nicht die ursprünglich geplante Gruppengröße erreicht wurde hatte man diesmal großzügiger „auf Vorrat“ eingeladen, dadurch war die Gruppe dann relativ groß.
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In verkürzter Form wurde den „Neuen“ vermittelt, wie die Kampagnenarbeit methodisch funktioniert. Eine Handvoll Teilnehmer aus dem ersten Seminar übergab den Stand der Dinge, um einen nahtlosen Anschluss an die Vorarbeit sicherzustellen.
Ein Großteil des zweiten Seminarwochenendes bestand darin, die begonnenen Gruppenarbeiten fortzuführen. Die „Dramaturgie“ wurde weiter in Details ausgebaut und es wurde konkreter herausgearbeitet, wo – basierend auf unseren Stärken und den sich bietenden Chancen – die Schwerpunkte im Wahlkampf gelegt werden müssen.
Vor allem aber wurde „gebrainstormt“ was das Zeug hält. Es wurden Slogans am laufenden Band produziert. Unzählige Poster wurden dicht beschrieben mit jedem noch so abwegigen Spruch befüllt. Rein auf Masse wurde ein Pool möglicher Claims angelegt, aus dem man später schöpfen konnte.
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Der Gedanke dahinter: es kristallisieren sich bestimmte Richtungen heraus. Auf diese konzentriert man sich anschließend und produziert wieder erst einmal auf Masse um dann erneut zu sieben, bis nach mehreren Durchgängen ein Goldkörnchen hängen bleibt, mit dem man dann arbeitet.
Am Ende des zweiten Wochenendseminars war zwar noch immer nicht „der Knoten geplatzt“, aber jeder in der Gruppe spürte, dass sich da etwas entwickelte.
Ein greifbarer Plan war zudem bereits geboren: um das knappe Budget der Partei für den Wahlkampf aufzubessern, sollten monatlich jeweils €10.000,- an Spenden eingeworben werden. Ein kleines Team fand sich zusammen, um ein Video zu drehen, in dem dazu aufgerufen werden sollte, noch vor dem Jahreswechsel zu spenden.
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Das Endprodukt dieser Aktionsgruppe habt Ihr sicherlich bereits gesehen, falls nicht, hier geht’s zu diesem Meisterwerk piratiger Film- und Schauspielkunst.
Noch grandioser als das Video ist aber das inzwischen bekannte Ergebnis: zum Jahreswechsel belief sich die Summe der Spenden für Dezember auf über €14.000,-.

Das dritte Seminarwochenende:
Der letzte Teil des Kampagnenseminars fand schließlich am 17. und 18. Dezember in Düsseldorf statt.
Die weiter ergänzten Teilnehmer wurden nun zu Teams mit festen Verantwortungsbereichen zusammengefasst und begannen umgehend an, mit Hochdruck den endgültigen Plan für die Kampagne festzuzurren.
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Es wurde eine Social Media Gruppe ins Leben gerufen. Ein Team, das sich um die Aktivierung der Mitglieder kümmern soll, wurde gegründet. Das Videoteam machte sich direkt an die Umsetzung der Pläne vom vergangenen Wochenende und eine Koordinierungsgruppe organisierte die weiteren Abläufe.

Aber die wohl spannendste Aufgabe lag beim Team der Kreativen: sie sollten die Quintessenz der exzessiven Brainstormings finden und aus der unfassbar großen Masse der Ideen den letztendlichen Claim festlegen.
Und sie haben es geschafft! 🙂
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Tja, allerdings – so gerne ich das auch tun würde – ich darf ihn noch nicht verraten…
Wenn ihr wissen wollt, was letztendlich die Kampagne sein wird, wie die Plakate tatsächlich aussehen werden und unter welchem Motto und mit welchen Slogans wir nun gemeinsam in den Wahlkampf ziehen, müsst ihr euch noch bis zum 21. Januar gedulden.
An diesem Tag werden wir Euch in der Landesgeschäftsstelle die endgültige Kampagne vorstellen.
Ihr seid alle herzlich eingeladen!

Eure Moni

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