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Gastbeitrag zum internationalen Tag der Pflege von Sandra Leurs

Gut gedacht aber schlecht gemacht Herr Spahn!

Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Ihr ist es zu verdanken, dass sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Beruf entwickelte. Sie legte Ausbildungsstandards fest und analysierte Krankendaten, deren Zusammenhänge sie in Statistiken visualisierte.

Was hat das mit der Pflege heute zu tun?

Die Pflegeausbildung muss generalisiert und akademisiert werden. Akademisierung bedeutet, junge Menschen mit Abitur studieren Pflege wie in den USA. Die hohen Anforderungen, die es in der Kranken- und Altenpflege gibt, machen dies erfoderlich, denn Pflege ist wissenschaftlicher geworden.
Das europäische Ausland ist da viel weiter. Dort bildet man schon seit vielen Jahren generalistisch und akademisierter aus.

Bei uns in Deutschland wird es nur eine „Generalistik light“ geben wie im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU nachzulesen ist. Keine Akademisierung der Altenpflege fordert zum Beispiel der AGVP, der Arbeitgeberverband Pflege.

Sowohl private Betreiber von Pflegeeinrichtungen als auch kirchliche Träger befürchten, die zukünftigen Altenpflegefachkräfte besser bezahlen zu müssen.
Das würde die Rendite mindern, die so mancher Aktionär bekommt.

Aus diesem Grund wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch die Tarife nicht flächendeckend einheitlich bekommen. Die kirchlichen Betreiber mit ihren arbeitsrechtlichen Kommissionen werden da ein Wörtchen mitreden wollen und auch der AGVP.

„Wir wollen Tarifverträge flächendeckend in der Altenpflege haben“,

so Spahn in einem Interview im Deutschlandfunk.

Mit besserer Bezahlung glaubt er, Pflegefachkräfte im #Pflexit wieder in den Beruf zurück holen zu können.
Aber 8.000 im Koalistionsvertrag vorgesehene zusätzliche Pflegekräfte sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind bereits in einer Pflegekatastrophe angekommen.
Die Piratenpartei befasst sich schon länger mit dem Pflegenotstand, nicht erst seit der letzten Bundestagswahl bzw. im vorherigen Wahlkampf.

Eine zentrale Forderung ist mehr Qualität in der Pflege durch adäquate Ausbildung:

  • Altenpflege- und Krankenpflegeausbildungen müssen deutlich besser gefördert werden
  • Finanzielle und arbeitsrechtliche Unterstützung von examinierten Pflegekräften für Weiterbildungsmaßnahmen
  • Ausbildung und Einstellung von Hygienefachkräften, um das Risiko der Krankenhausinfektionen in den Griff zu bekommen
  • Pflegewissenschaft und wissenschaftliche Pflegeabschlüsse müssen deutlich mehr gefördert werden, wie es im europäischen Umland längst üblich ist

Sandra Leus, Piratin aus Krefeld und staatlich examinierte Altenpflegerin

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