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Das Coronaschuljahr geht zu Ende:

Noten waren noch nie ungerechter als nach 15 Monaten Pandemie

Der Arbeitskreis Bildung der PIRATEN NRW möchte Euch, liebe Schüler:innen für die Gelassenheit und Ruhe danken, mit der Ihr dieses Schuljahr zu Ende bringt. Fridays for Future hat 2019 gezeigt, dass Ihr sehr wohl auf die Straße geht, wenn gesellschaftlich ein wichtiges Thema nicht behandelt wird. Wir wissen durch Gespräche, dass viele Schüler:innen die #ZeroCovid Strategie unterstützen.

Wir möchten uns aber auch entschuldigen für die Kolleg:innen in den etablierten und regierenden Parteien. Nach 15 Monaten Coronapandemie ist man immer noch nicht in der Lage, Luftreinigungsgeräte für die Klassenräume anzuschaffen, man ist nicht in der Lage, flächendeckend einen funktionierenden digitalen Distanzunterricht einzuführen.

Die Leistungen zur Kompensation der Folgen der Pandemie für Schüler:innen sind gering im Vergleich zu Zahlungen an die Wirtschaft. Eine gesonderte Kindergeldzahlung von insgesamt 450€ reicht für: Nichts! Kein Internetanschluss, kein Tablet oder Laptop. Konzepte zur Finanzierung von digitalen Endgeräten für Schulen gibt es, es gibt sogar Geld: 1.370.639.400 € für NRW. Aber mal ehrlich, ist davon etwas bei Euch angekommen? Gibt es diese digitalen Endgeräte? Gibt es die Konzepte zur digitalen Bildung? Oder habt Ihr bisher den Unterricht auf einem Handy, altem Tablet über Discord, Microsoft Teams oder einer anderen Plattform verfolgt? Gefühlt hat nutzt ja jede Schule eine andere Plattform.

Was Euch jedoch am Ende des Schuljahres nun bervorsteht, ist die Ausgabe der Zeugnisse. Zeugnisse? Noten? Für was? Genau, dass sehen wir auch so, dieses Schuljahr darf keine Noten haben! Eine objektive Bewertung der Leistung ist nicht möglich. Die Bildungsgerechtigkeit ist nicht gegeben, in 10 Monaten Distanz- und Wechselunterricht sind die Kinder im Vorteil, die einen top Internetanschluss haben, wo ein Elternteil in der Lage ist eine Präsentation mit zu gestalten und ganz nebenbei nicht nur ein Rechner zur Verfügung steht. Das ist nicht gerecht!

Wir PIRATEN stehen Noten ohnehin kritisch gegenüber. Bis zur Sekundarstufe I benötigen wir die nicht. Wir machen uns stark für ein Zertifikatsystem, bei der Führerscheinprüfung bekommst Du ja auch keine Noten.
Es gibt also einiges zu verändern, packen wir es an? Nein, anpacken geht nur politisch, und da habt Ihr leider wenig zu sagen. Das finden wir absolut ungerecht! Beim aktuellen Wahlrecht hat kaum einer von Euch die Möglichkeit, sich politisch einzubringen. Wir sehen das genauso wie Ihr: Menschen mit 14, 15, 16 sind sehr wohl in der Lage, eine politische Meinung zu äußern und können auch Verantwortung übernehmen. Daher muss das Wahlalter auf 14 reduziert werden.
Ihr seid der Meinung, dass das nicht reicht? Gut dann kommt zu uns, beteiligt Euch an Arbeitskreisen und diskutiert mit. Wir freuen uns auf Euch und nun erholt Euch in den Ferien und vorallem: Bleibt gesund!

Ein Gastbeitrag von Wilk Spieker, Listenkandidat 2 der PIRATEN NRW zur Bundestagswahl und Mitglied des AK Bildung der Piratenpartei NRW.

Für die Zulassung zur Bundestagswahl benötigen wir Unterstützung: https://www.piratenpartei-nrw.de/bundestagswahl-2021/unterstuetzungsunterschriften/